
07 Okt 2019
Neuer DAX-Vorstands-Report: Quereinsteiger im Top-Management wenig gefragt
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Fast 60 Prozent der DAX-Vorstandsmitglieder kommen von innen/80 Prozent sind Brancheninsider/Mehr Mut zu echter Diversität gefordert
Die Vorstandsgremien der im Deutschen Aktienindex (DAX) notierten Unternehmen sind heute weiblicher und internationaler als früher, dennoch dominieren in den obersten Führungsetagen immer noch alte Karrieremuster. Dies lässt sich vor allem an den uniformen Unternehmens- und Branchenhintergründen der amtierenden Vorstandsmitglieder ablesen. Wie wichtig Branchenkenntnisse und der so genannte „Stallgeruch“ für das Vorstandsamt in einem DAX-Konzern auch heute noch ist, zeigt der aktuelle DAX-Vorstands-Report, mit dem die internationale Personalberatung Odgers Berndtson bereits zum achten Mal die Profile sämtlicher Vorstandsmitglieder im DAX untersucht hat.
Der Anteil der Vorstände, die vor ihrer Berufung bereits mehr als die Hälfte ihrer Karriere im Unternehmen verbracht hat - so genannte „Eigengewächse“ - ist im Jahr 2019 auf über 58 Prozent gestiegen. Bei den Vorstandsvorsitzenden im DAX liegt diese Quote sogar noch höher: 80 Prozent der CEOs werden hier aus internen Positionen rekrutiert. Der Anteil der Eigengewächse in den Vorstandsgremien war in der Finanzkrise Ende der 2000er Jahre zwar vorübergehend unter die 50-Prozent-Marke gesunken, ist in den vergangenen zehn Jahren aber kontinuierlich gestiegen. "Bei der Besetzung der obersten Führungspositionen wird in den meisten Fällen ein Kandidat aus dem eigenen Haus bevorzugt", erläutert Klaus Hansen, Partner und Leiter der Board & Chair- sowie CEO-Practice bei Odgers Berndtson, die Ergebnisse. "Quereinsteiger wie zum Beispiel Kasper Rorsted, der von Henkel zu adidas gewechselt ist, sind auch heute noch die Ausnahme."
Trotz disruptiver Zeiten: Brancheninsider bevorzugt
Auch der Branchenzugehörigkeit eines angehenden DAX-Vorstandsmitglieds wird eine unverändert hohe Bedeutung beigemessen: 80 Prozent der amtierenden Vorstandsmitglieder haben ihre Karriere zum größten Teil innerhalb derselben Branche verbracht, unter den in 2019 neu berufenen Vorstandsmitgliedern sind es sogar 89 Prozent. Für die 30 DAX-Chefs sind Branchenkenntnisse ein ganz besonderes Muss: 83 Prozent von ihnen sind Brancheninsider, in den Vorjahren lag ihr Anteil bei über 90 Prozent. "Angesichts des zunehmend disruptiven Umfelds der Unternehmen verwundert dieser mangelnde Mut zum ‚Out-of-the-Box-Denken‘“, kommentiert Klaus Hansen den geringen Anteil an Quereinsteigern. „Die Konvergenz der Branchen ist bereits mit bloßem Auge sichtbar, und wir stehen hier erst am Anfang einer Revolution“, so der Berater.
Frauen kommen häufiger von außen
Vergleicht man die Lebensläufe der männlichen und weiblichen Vorstandsmitglieder im DAX, so zeigt sich, dass Frauen öfter von außerhalb der Unternehmen kommen als Männer. Während die "Eigengewächs-Quote" bei den Männern bei 61 Prozent liegt, kommen die Frauen nur auf rund 39 Prozent. Bei der Branchenzugehörigkeit liegt ihr Anteil mit 68 Prozent ebenfalls deutlich unter dem der Männer mit 82 Prozent. Im Regelfall bringen weibliche Vorstandsmitglieder also mehr Erfahrungen und damit neue Perspektiven aus anderen Unternehmen mit. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, freut sich Hansen und ergänzt: „Es wäre jedoch zu wünschen, dass Diversität in den größten deutschen Unternehmen sich nicht nur auf das Geschlecht oder die Hautfarbe reduziert, sondern auch auf das, was in den Köpfen steckt.“
Zur Methodik des DAX-Vorstands-Report:
Analysiert wurden die Lebensläufe aller Vorstandsmitglieder im DAX der Jahre 2005, 2009 sowie 2013 bis 2019 jeweils zur Jahresmitte. Seit 2015 wurden außerdem die Vergütungen aller Vorstandsmitglieder sowie die Besonderheiten von Personalvorständen untersucht. Als Quellen dienten Daten von Odgers Berndtson, die Geschäfts- bzw. Vergütungsberichte der relevanten Betrachtungszeitpunkte sowie öffentlich zugängliche Informationen aus Internet und Online-Archiven, im Einzelfall auch aus den Presseabteilungen der Unternehmen.
Die vollständigen Ergebnisse des 8. DAX-Vorstands-Reports finden Sie auf www.odgersberndtson.com zum Download. Sie können die PDF-Version der Studie auch anfordern unter presse@odgersberndtson.com
Über Odgers Berndtson:
Odgers Berndtson ist seit mehr als 50 Jahren eines der weltweit führenden Unternehmen für Executive Search und Leadership Assessment. Das Unternehmen sucht Führungskräfte und Spezialisten für Unternehmen in allen Branchen, öffentlichen Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen. Odgers Berndtson Deutschland ist inhabergeführt und beschäftigt aktuell 100 Mitarbeiter in Frankfurt und München. Weltweit sind rund 1.000 Mitarbeiter an 61 Standorten in 29 Ländern für Odgers Berndtson tätig. Die Berater arbeiten in international vernetzten Industry Practices, die sich auf die branchenspezifischen Bedürfnisse ihrer Klienten konzentrieren.
Mehr Informationen unter www.odgersberndtson.com.
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