
31 Okt 2019
Warum wir uns von Lebensläufen und Noten verabschieden müssen
Lebenslauf und Noten liefern zu KandidatInnen keine relevanten Informationen mehr. Was Sie tun können, um trotzdem erfolgreich einzustellen.
Lebensläufe und Noten sind nicht mehr relevant. Was bereits seit einiger Zeit für Schulen diskutiert wird, ist nicht weniger wichtig für das Recruiting. Wie schätzen Sie den Kandidaten und die Kandidatin richtig ein, die sich bei ihnen bewerben?
In der Vergangenheit wurde, um die Eignung eines Bewerbers, einer Bewerberin festzustellen, zunächst der Lebenslauf und danach die Noten betrachtet. Jedoch sind Lebenslauf und Noten nur eine sehr starre Darstellung dessen, was jemand bisher an Erfahrungen im Beruf oder in seinem bisherigen Leben gesammelt hat.
Es fehlen Angaben zur Leistungsfähigkeit, zu Talenten, welche Fähigkeiten der Bewerber bzw. die Bewerberin mitbringen, die sich bisher noch nicht entfaltet haben. Welche Kompetenzen bringt der Mensch mit, wenn wir über Analytik, Kommunikation oder Soft Skills sprechen? Statt Lebenslauf und Noten müssen vermehrt eignungsdiagnostische Tools verwendet werden, die dabei helfen den Bewerber, die Bewerberin bestmöglich zu beurteilen.
Eignungsdiagnostische Tools
Ein Beispiel für ein mögliches Tool ist Hogan Assessments. Mit diesem „Baukasten“ ist es möglich Kandidaten bereits bei der Bewerbung besser einzuschätzen. Es hilft aber auch dabei herauszufinden, wo Mitarbeiter unterstützt werden sollten und, wo in Extremsituationen ggf. schlechte Eigenschaften möglicherweise negativen Einfluss auf Entscheidungen haben können. Seit einigen Jahren arbeitet Odgers Berndtson sehr erfolgreich mit diesem Tool.
Eine neue Aufgabenstellung für Recruiter
Die Herausforderung für Recruiter ist es, heute eine Persönlichkeit so darzustellen, dass damit vernünftig gearbeitet werden kann und Empfehlungen aussgesprochen werden können, die auf einer validen Informationslage basieren – und nicht auf Lebenslauf und Noten.
„Eins ist schließlich klar“, so Marcus K. Reif zu dem Thema, „wer heute noch nach Lebenslauf und Noten einstellt, begeht wahrscheinlich den Fehler, dass die Besetzungen zu 80 Prozent Fehlbesetzungen sind.“
Rekrutieren, führen, halten in einer neuen Welt
Dieses Video ist Teil einer Serie mit dem Titel: Rekrutieren, führen, halten in einer neuen Welt. Folgen Sie Odgers Berndtson und Marcus K. Reif, um keines unserer Videos zu verpassen. Nächsten Donnerstag sprechen wir über den Mangel an Talenten auf dem Markt und wie Sie diesem begegnen.
Marcus K. Reif
Marcus K. Reif ist seit 1997 HR-Experte, People Manager und Recruiter. Er beschäftigt sich beruflich mit moderner Personalarbeit, wozu neben der klassischen Personalrekrutierung auch Employer-Branding, Hochschulmarketing, Social-Media, Personalmarketing, Sourcing oder Talent Management gehören.
Er arbeitete u.a. bei Goldman Sachs, Kienbaum, Ernst & Young, Accenture, Frankfurter Allgemeine Zeitung, TMP Worldwide und Jobpilot. In den Videos teilt er seine Erfahrungen aus seinen beruflichen Stationen.