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Wichtige Präsenz: Wie man sich als CEO in einer hybriden Welt entwickelt.

Hybrides Arbeiten ist mittlerweile als gängige Praxis etabliert, und CEOs müssen genau überlegen, welcher Führungsstil und welches Verhalten am besten geeignet ist, um den Erfolg ihres Teams sicherzustellen.

Es gibt wahrscheinlich so viele Führungsstile wie CEOs, da starke Persönlichkeiten von Natur aus dazu neigen, auf ihre eigene Art zu führen.

Mit dem Aufkommen von remote work und  dessen Auswirkungen stehen jedoch auch die stärksten Persönlichkeiten vor der Herausforderung, die effektivsten Führungsmethoden zu finden, wenn sie nicht physisch mit ihrem Team im Büro anwesend sind.

Einige CEOs genießen das Leben eines digitalen Nomaden und arbeiten mühelos von verschiedenen Orten aus, sei es in Wohnmobilen oder auf Yachten, wodurch die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Allerdings dürften sie in dieser Hinsicht eher eine Minderheit darstellen.

Eine veränderte Welt

Andere CEOs waren am anderen Ende der Skala. Elon Musk bezeichnete die Arbeit von zu Hause aus als "moralisch falsch", und der CEO von JPMorgan Chase, Jamie Dimon, sagte: "Ich weiß nicht, wie man eine Führungskraft sein kann, wenn man für seine Mitarbeiter nicht vollständig erreichbar ist." Unabhängig von ihren Meinungen war klar, dass sich die Welt tatsächlich verändert hat.

Auch wenn es derzeit seinen stabilen Mittelweg zwischen den beiden Extremen sucht, bleibt eines sicher: Hybrides Arbeiten und Führen ist unbestreitbar Realität der modernen Arbeitswelt.

CEOs müssen ihren Führungsansatz an diese neue Welt anpassen und sich nicht länger auf die Notmaßnahmen des Jahres 2020 verlassen. Stattdessen sollten sie einen Führungsstil entwickeln, der langfristig bestand hat. Seitdem haben wir erkannt, dass die hybride oder komplett-remote Schreibtischarbeit einen anderen Ansatz erfordert, da sie nicht einfach wie im Büro fortgeführt werden kann.

Nachdenken und Inspirieren

Aus der Sicht eines Vorstandsvorsitzenden bietet dies sicherlich mehr Ruhe, um gründlich nachzudenken und Probleme wirklich zu berücksichtigen. Weniger Ablenkungen können die Produktivität tatsächlich steigern.

Für die Mitarbeitenden einer jeden Organisation ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, Energie und Inspiration von ihren Führungskräften zu erhalten, was ihre Präsenz sowohl persönlich als auch online voraussetzt. Ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Welten zu finden, ist von entscheidender Bedeutung.

Wenn das Unternehmen hybrides Arbeiten befürwortet und tatsächlich lebt, ist es außerdem entscheidend, dass das gesamte Team die gleichen Möglichkeiten hat – inkl. Des CEOs. Wenn zum Beispiel der Chef die Chance hat, remote zu arbeiten, andere aber nicht, könnte sich das negativ auf die Moral im Unternehmen auswirken.

Persönlicher Kontakt bleibt wichtig

Wenn es darauf ankommt, muss Zeit für ein persönliches Treffen und den persönlichen Austausch gewährleistet sein. So lassen sich beispielsweise schwierige Gespräche und wichtige strategische Entscheidungen am besten persönlich führen.

Die physische Anwesenheit des Chefs ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere bei der Arbeit mit juniorigeren Mitarbeiter:innen, die besonders stark von persönlichem Austausch profitieren.

Wir alle haben schon einmal die Überraschung erlebt, jemanden persönlich zu treffen, nachdem wir nur über Zoom oder Teams mit ihnen interagiert haben, und festzustellen, wie wenig wir eigentlich über sie wussten. Dieses "wenige" Wissen über Personen spielt eine wichtige Rolle bei der Motivation von Menschen.

Zugang und Organisation

Der Zugang zu Führungskräften ist entscheidend. Ohne ihn können sich Mitarbeiter:innen schnell abkoppeln und die Motivation verlieren. Das bedeutet, dass die Organisation Ihrer Zeit wichtiger denn je wird. Wenn Sie einmal ein Gleichgewicht zwischen online- und offline Terminen gefunden haben, sollten Sie daran festhalten. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter:innen und geben Sie ihnen die Gewissheit, wann Sie Bürotage einrichten.

Wählen Sie auch den richtigen Kontext für Ihre Präsenz. Ein regelmäßiges Onlinemeeting hat sicherlich die Möglichkeit, regelmäßig mehr Personen an entfernten Standorten einzubeziehen als dies persönlich der Fall wäre.

"Einige Vorstandsvorsitzende schauen gerne bei Online-Sitzungen vorbei, um ihr Gesicht zu zeigen und die Dinge zu „kontrollieren". Das klingt furchtbar nach Mikromanagement. Stattdessen sollten Sie einen „Online-Drop-in" als strukturierte Zeit einrichten, in der Ihre Tür für gebuchte Sitzungen mit persönlicher Interaktion offen ist", erklärt Dr. Franziska Dietz, Partner bei Odgers Berndtson Germany.

Dies deckt sich mit den Ratschlägen von David Pachter, dem Autor des Buches Remote Leadership: How to Accelerate Achievement and Create a Community in a Work-from-Home World, der in Forbes zitiert wird: „...was sich in einer persönlichen Umgebung völlig normal anfühlt, könnte in einer Work-from-Home-Umgebung als erdrückendes Mikromanagement empfunden werden, daher sollten sich Führungskräfte bewusst von der Konzentration auf inkrementelle Aktionen weg und hin zu umfassenderen Ergebnissen oder Resultaten bewegen."

Führungskräfte, die coachen

Pachter betont auch, dass ein hohes Maß an hybrider Arbeitsweise bedeutet, dass die Teammitglieder mit einem höheren Maß an Handlungskompetenz und Autonomie arbeiten müssen. Dies hat zur Folge, dass sie zu effektiveren Problemlösern werden müssen.

Das bedeutet, dass Führungskräfte von der Rolle des Problemlösers zum Coach übergehen müssen. Für viele Führungskräfte ist das eine große Umstellung: Beim Coaching geht es nicht darum, Ratschläge zu erteilen oder anderen zu sagen, was sie tun sollen, sondern darum, eine Vertrauensbeziehung aufzubauen, in der beide Parteien ihre Schwachstellen zugeben können. Man muss in der Lage sein, um Hilfe zu bitten, seine Erfahrungen - gute und schlechte - mitzuteilen und die Verletzlichkeit zu zeigen, die für Führungskräfte nicht üblich sind.

Vertrauensvolle Beziehungen

Der Aufbau eines höheren Vertrauensniveaus und die Förderung einer stärkeren Verbindung zwischen einer Führungskraft und den einzelnen Teammitgliedern erfordern intelligente Einstellungsstrategien bei der Zusammenstellung des Teams.

"Die Auswahl von Personen, die mit dem Team, den Zielen und dem Ethos kompatibel sind, ist ein sensibles Gleichgewicht", sagt Ramona Kraft, Principal bei Odgers Berndtson Germany.

Ziel ist es, ein Team zu bilden, das nicht nur aus „Ja-Sagern" besteht, sondern stattdessen die Vielfalt als Bereicherung der Entscheidungsfindung zu nutzen. Diese Vielfalt sollte jedoch die vorhandenen Stärken und die Kultur ergänzen, um ein robusteres Kollektiv zu schaffen.

In unserer Personalberatung lassen wir uns von genau dieser Philosophie leiten. Unser Ansatz konzentriert sich nicht nur auf Fähigkeiten und Erfahrungen, sondern auch auf das Verständnis der individuellen Werte und Motivationen der Kandidaten. Dieses Engagement ermöglicht es uns, ein umfassenderes Verständnis für jeden Kandidaten zu gewinnen als je zuvor.

Unser LeaderFit-Profilmodell kann uns dabei helfen, denn es kombiniert Persönlichkeitsdaten, Verhaltensmuster und die Einschätzung von Führungsexperten, um ein Bild der individuellen Leistung in bestimmten Führungspositionen zu zeichnen.

Wir haben Erfahrung in der Beurteilung und Entwicklung von Führungskräften in börsennotierten Unternehmen, privat finanzierten Unternehmen und staatlichen/nicht gewinnorientierten Organisationen.

Wenn Sie die aktuellen Talentpläne Ihres Unternehmens oder Ihre persönlichen Karrierepläne und -ziele besprechen möchten, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören.

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